Carla Pohle – Leben und Werk – Ausstellung – Fr, 08.11. bis Fr, 15.11. – im Kurparkschlösschen

Der Kulturverein Herrsching e.V. zeigt auf drei Etagen im Kurparkschlösschen eine Woche lang Werke der fast vergessenen Künstlerin Carla Pohle. Zahlreiche Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken geben einen Einblick in das vielfältige Schaffen der 1886 in Lehe geborenen und von 1931 bis 1962 in Herrsching wohnenden Carla Pohle.

Die mit Käthe Kollwitz befreundete Künstlerin, die schon von Kind an in der Bildenden Kunst von ihrem Vater gefördert wurde, war zeitlebens immer intensiv tätig.

Die Archivarin Dr. Friedrike Hellerer von der Gemeinde Herrsching hat zusammen mit der Kunsthistorikerin Catharina Geiselhart und Dr. Nico Kirchberger, dem Leiter des Münchner Stadtmuseums Werke aus privaten und öffentlichen Sammlungen zusammengetragen und bei den Nachforschungen viele vergessene Arbeiten entdeckt, die in einem kleinen Werkverzeichnis, das anlässlich der Ausstellung erscheint, dokumentiert werden konnten.

Der Stil von Carla Pohles Arbeiten bewegt sich zwischen der farbigen Expressivität des Blauen Reiters und der linearen Reduktion des Ausdrucks der Brücke Künstler. Herausragend ist ihr druckgrafisches Werk, vorranging aus Kaltnadelradierungen bestehend, welches weit über 200 Blätter umfasst. Meisterlich radierte und zeichnete sie Menschen, u.a. sind zwei Porträts von Käthe Kollwitz zu sehen, die ein äußerst lebendiges Gegenüber der Berliner Künstlerfreundin vermitteln.

In der Ausstellung wird der Lebensweg und das Werk der fast vergessenen Herrschinger Künstlerin in seiner bruchstückhaft überlieferten Vielfalt präsentiert und lässt, über eine erstaunliche Vielzahl von Selbstporträts und Fotografien die spannungsvolle Persönlichkeit von Carla Pohle wieder lebendig werden.